Marco Triller:

Ärztemangel kann nicht länger verleugnet werden!

Zwei Ärzte im Bezirk Leoben berichten über Vernachlässigung der Allgemeinmedizin-Ausbildung und verzweifelte Nachfolgersuche – der Ärztemangel sei evident; Freiheitliche fordern Landesrätin Bogner-Strauß zum Handeln auf.

Unlängst konnten die Freiheitlichen im Rahmen einer Anfrage an Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß in Erfahrung bringen, dass in den kommenden zehn Jahren fast ein Drittel der 17.480 KAGes-Mitarbeiter vor der Pensionierung steht. Alleine bis zum Jahr 2022 gehen an steirischen Landesspitälern 212 Ärzte in den Ruhestand. Dass bereits heute an verschiedenen Standorten ein evidenter Ärztemangel herrscht, wollte die ÖVP-Landesrätin bis zuletzt nicht wahrhaben. So versicherte sie erst Mitte Juli gegenüber der „Kleinen Zeitung“, dass es zu keinem Ärztemangel kommen werde. Die heutige Berichterstattung in derselben Tageszeitung dürfte sie wohl eines Besseren belehren. Zwei praktische Ärzte aus dem Bezirk Leoben berichten über Herausforderungen im Hinblick auf den evidenten Ärztemangel und kritisieren Versäumnisse der Politik. Einen Nachfolger für eine Arztpraxis im ländlichen Raum zu finden sei nahezu ein Ding der Unmöglichkeit. Gründe für den Ärztemangel sehen die Mediziner etwa in der jahrelangen Vernachlässigung der Allgemeinmedizin-Ausbildung und in der fehlenden Förderung durch die Politik. „Während niedergelassene Ärzte in der Steiermark bereits seit Jahren auf die Missstände im Gesundheitswesen, insbesondere im Bereich der Allgemeinmedizin, hinweisen und die Politik zum Handeln auffordern, verschließt die Landesregierung nach wie vor die Augen vor der Wahrheit. Die unlängst von Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß getätigten Aussagen können angesichts des offenkundigen Ärztemangels vor allem in ländlichen Regionen nur als gefährliche ‚Vogel-Strauß-Politik‘ bezeichnet werden. Der Mangel an Ärzten bahnt sich nicht nur an, sondern hat die Steiermark bereits längst im Griff. Aufgrund der Versäumnisse von Schwarz und Rot wird die medizinische Versorgung im ländlichen Raum in den nächsten Jahren bis auf ein Minimum ausgedünnt werden. Sollte ÖVP-Gesundheitslandesrätin Bogner-Strauß die offensichtlichen Probleme weiter leugnen, steht die Steiermark früher oder später vor dem gesundheitspolitischen Kollaps“, findet FPÖ-Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller klare Worte.

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