Stefan Hermann:

Drohen weitere Gruppenschließungen in Kindergärten?

Trägerorganisationen warnen vor Kollaps in Kinderbetreuungseinrichtungen; Freiheitliche bringen in morgiger Landtagssitzung Dringliche Anfrage an Landesrat Amon ein.

Vor Beginn des laufenden Betreuungsjahres 2022/23 hat sich ein Szenario abgespielt, vor dem Elementarpädagogen und Trägerorganisationen jahrelang warnten. Kinderbetreuungseinrichtungen mussten Gruppen schließen oder die Öffnungszeiten von ganztags auf halbtags reduzieren. Weit mehr als 300 Familien waren von Schließungen bzw. Kürzungen der Betreuungszeiten betroffen und sahen sich mit schier unlösbaren Herausforderungen konfrontiert. Jene Einrichtungen, die (noch) uneingeschränkt geöffnet haben, beklagen ob des enormen Personalmangels allerdings häufig Einbußen in der Betreuungsqualität – ein Umstand, den auch Eltern kritisieren. „Viele Träger wissen nicht, wie die Aufrechterhaltung aller Einrichtungen und Gruppen im kommenden Betreuungsjahr gewährleistet werden kann. Das im Sommer von der Landesregierung präsentierte Maßnahmenpaket dürfte offensichtlich nicht den erhofften Nutzen bringen. So konnte durch die 15.000-Euro-Prämie bisher kaum bis gar kein neues Personal gewonnen werden. Das hat nun zur Folge, dass bereits Planungen über weitere Schließungen im Gange sind“, übt FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann Kritik an den unzureichenden Maßnahmen im elementarpädagogischen Bereich. Im Rahmen der nächsten Landtagssitzung am 15. November 2022 wird Hermann ÖVP-Bildungslandesrat Werner Amon mit einer Dringlichen Anfrage zu diesem Thema konfrontieren, um unter anderem in Erfahrung zu bringen, welche weiteren Maßnahmen seitens des Landes geplant sind, um dem enormen Personalmangel entgegenzuwirken. „Aus freiheitlicher Sicht bedarf es jedenfalls weiterer Verbesserungen der Rahmenbedingungen für Elementarpädagogen sowie effektive Unterstützungsleistungen für Träger. Die Verbesserung des Betreuungsschlüssels ist ein wichtiger erster Schritt, aber bei der Umsetzung dürfen die Träger mit dem enormen Finanzierungsaufwand nicht im Regen stehen gelassen werden“, so Hermann, der sich vom zuständigen Regierungsmitglied auch konkrete Auskünfte in Bezug auf den Verstärkungspool und erforderliche Adaptierungen beim Personaldispens erwartet.

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