Gemeindebund will mit fortlaufendem Impffortschritt Gratis-Testinfrastruktur zurückfahren; Freiheitliche üben Kritik und fordern kostenlose Corona-Tests, solange die unnötige 3-G-Regel gilt.

Nachdem bereits vor Wochen erste Gerüchte kursierten, dass das kostenlose Covid-19-Testangebot bald auslaufen könnte – so bekannte sich etwa der Vorarlberger ÖVP-Landeshauptmann Markus Wallner Ende Mai dazu – spricht sich nun auch der Gemeindebund für das Zurückfahren der Gratis-Testinfrastruktur in den Kommunen aus. Begründet wird dieser Vorstoß mit dem fortlaufenden Impffortschritt und den nicht unerheblichen Kosten, die der öffentlichen Hand durch das Gratis-Testangebot entstehen. Spätestens nach dem Sommer sollen die bekannten Antigentests für die Bevölkerung nicht mehr kostenfrei zur Verfügung stehen, so die Forderung des Gemeindebundes, die bei den Freiheitlichen auf massive Kritik stößt. „Dass die massenhafte Testung von gesunden Menschen, damit diese schlicht ins Kaffeehaus oder ins Fitnessstudio gehen können, enorme finanzielle Aufwendungen für die öffentliche Hand zur Folge hat, ist unbestritten. Tatsache ist jedoch, dass Menschen, die sich aus welchen Gründen auch immer nicht impfen lassen wollen oder können, gezwungen sind, sich testen zu lassen – der türkis-grünen 3-G-Regel sei Dank. Dass ungeimpften Personen ohne entsprechenden Nachweis einer Genesung oder eines Corona-Tests der Zugang zum gesellschaftlichen und kulturellen Leben verwehrt wird, ist allein schon eine Frechheit. Dass die Bevölkerung für entsprechende Tests künftig auch noch zur Kasse gebeten werden soll, ist an Zynismus gegenüber nichtgeimpften Personen kaum mehr zu überbieten. Das Gratis-Testangebot muss auch bei einer entsprechenden Durchimpfungsrate in ausreichendem Umfang zur Verfügung stehen, solange die 3-G-Regel gilt“, so FPÖ-Landesparteiobmann Mario Kunasek, der in diesem Zusammenhang auf einen dahingehenden, bereits im Landtag eingebrachten FPÖ-Antrag verweist.

Auch der freiheitliche Gemeindesprecher LAbg. Stefan Hermann pocht unter den vom Bund vorgegebenen Regeln darauf, dass das Gratis-Testangebot aufrechterhalten werden muss. „Insbesondere im ländlichen Raum bieten die Gemeinden die Möglichkeit, wohnortnah zu entsprechenden Tests zu kommen. Eine Einstellung der derzeitigen Praxis wäre der nächste Schlag gegen all jene, die die persönliche Entscheidung getroffen haben, sich nicht impfen zu lassen“, kritisiert Hermann abschließend.