Stefan Hermann:

Landesregierung zum Schulstart: Verwirrung statt Klarheit!

Landesrätin Bogner-Strauß und Bildungsdirektorin Meixner stellten Maßnahmenpaket zum Schulstart vor – Freiheitliche orten Mängel und befürchten Chaos-Start.

Im Rahmen einer Pressekonferenz stellten die zuständige Bildungs- und Gesundheitslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, die Leiterin der Bildungsdirektion Elisabeth Meixner und der Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde am LKH Hochsteiermark Dr. Reinhold Kerbl den geplanten Maßnahmenkatalog für den bevorstehenden Schulstart vor. Einmal mehr zeigte sich, dass von Vereinfachung für alle Betroffenen keine Rede sein kann. „Anstatt möglichst einfache und für alle verständliche Maßnahmen zu verlautbaren, konterkariert die zuständige Landesrätin die ohnehin unausgegorene Ampelregelung für die Bezirke mit einem eigenen Ampelsystem für die Schulen“, so der freiheitliche Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann. „Nicht nur, dass die Ampelfarben der Bezirke in Zukunft nicht dieselben wie in den Schulen sein werden, es wird auch noch für jeden Schultyp und die Kinderbetreuungseinrichtungen verschiedene Kriterienkataloge zur Erarbeitung der Ampelfarbe geben, ein größeres Verwirrspiel ist fast nicht vorstellbar“, so Hermann weiter. Betroffen von diesen Maßnahmen sind etwa 40.000 Kinder in Kinderbetreuungseinrichtungen und landesweit etwa 140.000 Schüler. „Besonders skurril sind die Regelungen rund um den Sport- und Musikunterricht. Gerade in den bevorstehenden Wintermonaten sehen die Maßnahmen vor, so viele Unterrichtsteile wie möglich ins Freie zu verlegen. Dass dies im Winter schwierig wird liegt auf der Hand“, zeigt sich der freiheitliche Abgeordnete verwundert.

Vereinheitlichung der IT-Systeme längst überfällig
Die in den letzten Wochen und Monaten durch mediale Abwesenheit aufgefallene Verantwortliche für das steirische Schulwesen Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner ließ mit einer besonderen Verlautbarung aufhorchen. Zum Schulstart werden in jeder Bildungseinrichtung Krisenteams installiert. Diese haben mitunter die Aufgabe, die IT-Systeme und Lernplattformen der Schule zu vereinheitlichen. „Dass Bildungsdirektorin Meixner diesen Schritt auch noch stolz auf einer Pressekonferenz verkündet, ist eine Chuzpe der besonderen Art. Seit Beginn der Krise ist bekannt, dass es hier rasch Verbesserungen bedurfte“, so Hermann.

Betreuungssituation für Eltern nach wie vor schwierig
Der Kinder- und Jugendmediziner Reinhold Kerbl ging auf die gesundheitlichen Aspekte und die Verbreitung des Virus ein. Kerbl gab offen zu, dass die Fülle an Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen im Winter zu erheblichen Problemen bei der Diagnose führen könnte. Bei 50 bis 70 Kindern pro Tag und Kinderarztpraxis sei es mehr als wahrscheinlich, dass Fälle übersehen werden. Er rät den Eltern deshalb, ihre Kinder bei Symptomen von Viruserkrankungen nicht mehr in die Schule zu schicken. „Wie fern der Realität diese Aussage ist, zeigt sich schon darin, dass es für einen Großteil der Eltern nicht möglich ist, die Kinder bei jedem Anflug von Schnupfen nicht in die Schule zu schicken. Betreuungsurlaub in diesem Ausmaß ist de facto in keiner Familie vorhanden“, so Hermann abschließend.

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