Stefan Hermann:

Maßnahmen zur Minderung von Leseschwäche müssen forciert werden!

Rund fünf Prozent der steirischen Bevölkerung leiden unter Analphabetismus; Freiheitliche fordern konkrete Zahlen und gezielte Unterstützung für Betroffene.

 

50.000 bis 70.000 Menschen in der Steiermark können nicht richtig lesen und schreiben, wie eine große steirische Tageszeitung unlängst aufs Tapet brachte. Die Freiheitlichen richteten bereits im Jänner dieses Jahres eine schriftliche Anfrage zum Thema Analphabetismus an Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß, die keine konkreten Zahlen für die Steiermark nennen konnte. „Mangels Statistiken bzw. Studien lässt sich nicht konkret darstellen, wie viele Menschen in der Steiermark von Analphabetismus betroffen sind“, so die Landesrätin in ihrer Anfragebeantwortung im März 2020. Dem steirischen Medium gegenüber konnte sie offensichtlich doch Zahlen nennen. Dieser Umstand ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass zahlreiche Menschen offenbar nicht die Förderung bekommen bzw. in Anspruch nehmen, die sie bräuchten. „Es ist erschreckend, dass eine Vielzahl an Menschen in Österreich nach wie vor nicht richtig lesen und schreiben kann. Viel bedauernswerter ist jedoch, dass keine spezifischen Zahlen zu Lesekompetenz und Analphabetismus in der Steiermark vorliegen. Um Lese- und Schreibdefizite gezielt bekämpfen zu können, braucht es konkrete und verlässliche Daten. Eine ungefähre Schätzung wird dafür nicht ausreichen. Bildungslandesrätin Juliane Bogner-Strauß ist angehalten, den Versäumnissen der letzten Jahre in diesem Bereich entgegenzuwirken und dieses Thema künftig zu forcieren“, so FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann.

 

Analphabetismus ist nach wie vor ein Tabuthema in unserer Gesellschaft. Seitens des Landes Steiermark werden für Betroffene sogenannte Basisbildungskurse im Rahmen der „Initiative Erwachsenenbildung“ angeboten, die es Menschen ermöglichen, Lese- und Schreibkompetenzen nachzuholen. Bedauerlicherweise erreicht diese Initiative jedoch kaum gebürtige Österreicher. So sind rund 87 Prozent der Teilnehmer Menschen mit Migrationshintergrund, lediglich 13 Prozent sind österreichischer Herkunft. Die Freiheitlichen erachten diese Maßnahme im Hinblick auf die hohe Anzahl an Menschen mit Leseschwäche als wenig zielführend. „Was es braucht sind verstärkte und gezielte Unterstützungsmöglichkeiten für Österreicher. Anstatt Millionen Euro in die ‚Initiative Erwachsenenbildung‘ und sogenannte Basisbildungskurse zu stecken, die hauptsächlich Migranten zugutekommen, muss man sich Gedanken über effizientere Förderungsmöglichkeiten machen. Es gilt, die heimische Bevölkerung bestmöglich mit entsprechenden Angeboten zu unterstützen und diese auch effektiv zu bewerben. Schon in der Volksschule muss angesetzt und das Interesse der Schüler am Lesen geweckt werden. Die zahlreichen Maßnahmen, die dahingehend bereits in Schulen gesetzt werden, sind durchaus begrüßenswert. Diese müssen aber angesichts der Tatsache, dass jedes sechste Schulkind nicht sinnerfassend lesen kann, jedenfalls intensiviert werden“, so Hermann abschließend.

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