Stefan Hermann:

Pflichtschulen und Kinderbetreuungseinrichtungen müssen geöffnet bleiben!

Schließung von Schulen aufgrund von COVID-19 nicht vom Tisch; Freiheitliche pochen auf Offenhaltung und kritisieren Maskenpflicht im Unterricht; Corona-Tests an Schulen sorgen nach wie vor für Unmut.

Die neuen Corona-Maßnahmen sowie der vergangene Woche angekündigte zweite Lockdown bereiten Eltern große Sorgen – immerhin war die Situation im Frühjahr samt Homeoffice, Heimunterricht und Kinderbetreuung zuhause für viele Familien kaum zu bewältigen. Dass Volks-, Mittel- und Sonderschulen sowie AHS-Unterstufen und Kinderbetreuungseinrichtungen weiterhin geöffnet bleiben, sorgt für ein gewisses Aufatmen unter den Eltern. Jedoch ist die Schließung von Pflichtschulen nach wie vor nicht vom Tisch – sollte sich das Infektionsgeschehen in den nächsten 14 Tagen nicht entspannen, steht abermals Homeschooling am Programm. Die Oberstufenschüler und Hochschulstudenten werden ohnehin schon heute wieder auf „Distance-Learning“ umgestellt. Des Weiteren wird die Maskenpflicht auf zehn- bis 14-jährige Schüler ausgeweitet. Die Schulleitung kann zudem das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auch im Unterricht anordnen. „Dass Kanzler Kurz am liebsten gleich alle Schulen zugesperrt hätte, ist bekannt. Umso wahrscheinlicher scheint es, dass in den nächsten 14 Tagen auch Volks- und Mittelschüler sowie Unterstufenschüler wieder nach Hause geschickt werden. Für Eltern bedeute dies, abermals Ersatzlehrer spielen zu müssen – für Berufstätige nahezu unmöglich. Homeoffice und Homeschooling sind schlicht nicht miteinander vereinbar und Urlaub ist für Eltern, die auch in Zeiten des Lockdowns arbeiten müssen, oft nicht machbar“, kritisiert FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann.

Im Hinblick auf die Tatsache, dass es in Schulen kaum zu Clusterbildungen kommt und bei den Sechs- bis Zehnjährigen bekanntlich bisher nur 0,21 Prozent mit COVID-19 infiziert waren, erscheinen Schulschließungen unnütz. Auch die Ausweitung der Maskenpflicht auf Zehn- bis 14-Jährige ist aufgrund des geringen Übertragungs- und Infektionsrisikos nicht nachvollziehbar. „Dass Kinder unter Umständen auch im Unterricht einen Mund-Nasen-Schutz tragen sollen, ist für uns Freiheitliche völlig unverständlich. Diese absolut unverhältnismäßige Maßnahme ist angesichts der Tatsache, dass Schüler im Unterricht ohnehin schon mit ausreichend Abstand zueinander sitzen, völlig sinnlos und schränkt diese im Lernen massiv ein“, kritisiert Hermann. Die Freiheitlichen fordern jedenfalls eine Abkehr von den Maskenpflichtplänen im Unterricht und die Offenhaltung von Pflichtschulen. „Weitere Schulschließungen bzw. Umstellungen auf Distance-Learning kommen für uns nicht in Frage. Ebenso wenig eine allfällige Schließung von Kinderbetreuungseinrichtungen. Es kann nicht sein, dass Familien abermals vor eine unlösbare Betreuungssituation gestellt und Volksschüler mit Heimunterricht konfrontiert werden“, so der Freiheitliche weiter.

Anhaltende Unsicherheit bei Corona-Tests an Schulen und Kindergärten
Nachdem ein Schreiben der Bildungsdirektion bzw. des Bildungsressorts des Landes Steiermark betreffend Corona-Testungen an Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen zuletzt für massive Verunsicherung sorgte, versucht Landesrätin Juliane Bogner-Strauß mit einem neuen Elternbrief nun die Wogen zu glätten. Ihre nachträgliche Beteuerung, dass kein Kind ohne Einverständnis der Eltern in der Schule bzw. im Kindergarten oder in der Kinderkrippe getestet werde und die Inanspruchnahme einer Testung in der Einrichtung lediglich als Zusatzangebot gesehen werden könne, lässt viele Eltern verärgert zurück. „Nach wie vor herrscht große Unsicherheit, was die Testungen an Schulen und Kindergärten anbelangt. Gerade angesichts des neuerlichen Lockdowns und der vermeintlich steigenden Infektionszahlen fürchten viele Eltern undifferenzierte Massentestungen. Ob das aktuelle Schreiben der Bildungslandesrätin nun alle Bedenken ausräumen kann, ist fraglich“, so Hermann abschließend.

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