Wichtige Forderungen im Bereich der Elementarpädagogik von ÖVP und SPÖ abgelehnt!

Bildungslandesrätin Bogner-Strauß sieht nur wenig Handlungsbedarf des Landes; Forderung nach Einberufung des vielfach geforderten Kinderbildungsgipfels wurde niedergestimmt.

Weil sich die Situation im Bereich der Elementarpädagogik seit Jahren zuspitzt, der Personalmangel immer deutlicher und die Arbeitsbedingungen bedauerlicherweise immer schlechter werden, gingen zuletzt hunderte Kindergartenpädagoginnen und Betreuerinnen in Graz auf die Straße, um Verbesserungen seitens der politischen Verantwortungsträger einzufordern. Der offensichtlich fehlende Wille seitens der schwarz-roten Landesregierung, für attraktivere Arbeitsbedingungen zu sorgen, stößt in den Reihen des elementarpädagogischen Personals auf Unverständnis und wurde im Rahmen der heutigen Landtagssitzung noch deutlicher. So forderten die Freiheitlichen unter anderem eine schrittweise Verkleinerung der Gruppengrößen in Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen sowie eine damit einhergehende Verbesserung des Betreuungsschlüssels; darüber hinaus machte sich die FPÖ für eine Angleichung der Gehaltsschemen sowie eine generelle Gehaltserhöhung für Pädagoginnen und Betreuerinnen stark – allesamt Forderungen, welche die Berufsgruppe der Elementarpädagogen seit Jahrzehnten einfordern und heute in Bausch und Bogen von ÖVP und SPÖ abgelehnt wurden. „Anstatt die Hilferufe des elementarpädagogischen Personals wahrzunehmen und auf seine berechtigten Anliegen zu reagieren, setzen Schwarz und Rot mit ihrem unverantwortlichen Wegducken die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel“, kritisiert FPÖ-Bildungssprecher LAbg. Stefan Hermann das Abstimmungsverhalten der Regierungsparteien.

Um den Druck auf ÖVP-Landesrätin Juliane Bogner-Strauß zu erhöhen, wurde von sämtlichen Oppositionsparteien (FPÖ, Grüne, KPÖ und NEOS) gemeinsam ein Entschließungsantrag auf Einberufung des vielfach geforderten „Kinderbildungsgipfels“ eingebracht. Im Rahmen dessen sollten gemeinsam mit den Trägern, Pädagogen, Elterninitiativen, Arbeiterkammer, Wirtschaftskammer, Städte- und Gemeindebund etc. Lösungen für bestehende Problemstellungen erarbeitet werden, um eine qualitätsvolle Elementarpädagogik unter attraktiven Arbeitsbedingungen an den steirischen Kinderbildungs- und -betreuungseinrichtungen zu ermöglichen. Auch dieser Antrag fand nicht die Zustimmung der Regierungsparteien. ÖVP-Landesrätin Bogner-Strauß verwies lapidar auf den demnächst stattfindenden „Kinderbetreuungsgipfel“ der Industriellenvereinigung. „Dass den tausenden Elementarpädagoginnen und Assistenzkräften bzw. deren berechtigten Forderungen damit nicht Rechnung getragen wird, ist nicht nachvollziehbar und geradezu ein Hohn. Es müssen endlich konkrete Schritte in Richtung einer Verkleinerung der Gruppengröße, einer Verbesserung des Betreuungsschlüssels sowie einer attraktiveren Entlohnung vorangetrieben werden. Nur so wird man dem Personalmangel im Bereich der Elementarpädagogik auch effektiv begegnen, die Attraktivität des elementarpädagogischen Berufs steigern und gleichzeitig die Qualität der Betreuung an sich verbessern können“, so Hermann, der darauf pochte, den Beschäftigten im Bereich der Elementarpädagogik endlich die Wertschätzung entgegenzubringen, die sie verdient haben.

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