FPÖ-Hermann/Svazek: „AUA-Anbindungen an Graz und Salzburg müssen unbedingt bestehen bleiben!“
Mit der Vorstellung des Rettungspaketes für die Austrian Airlines der Bundesregierung wurden gestern auch schlagartig die Begleitumstände der Wirtschaftshilfen bekannt. Wie eine große steirische Tageszeitung berichtet, sollen unter anderem alle Fluganbindungen der AUA an österreichische Flughäfen, welche eine Zugfahrzeit von unter drei Stunden nach Wien aufweisen, eingestellt werden.
Als erstes ist die Strecke Salzburg – Wien von dieser Maßnahme betroffen, mittelfristig wird sie sich als herber Schlag gegen die österreichischen Flughäfen erweisen, darunter auch der Flughafen Graz. „Wenn die großen Infrastrukturprojekte Koralmbahn und Semmering-Basistunnel fertig gestellt sind, bedeutet diese Auflage auch den Wegfall der AUA-Anbindung für den Flughafen Graz“, so FPÖ-Landesparteisekretär Stefan Hermann. Er ist auch in seiner Funktion als Vizebürgermeister der Marktgemeinde Feldkirchen bei Graz um den Wirtschaftsstandort besorgt. „An unseren heimischen Flughäfen hängen aberhunderte Arbeitsplätze, die Einstellung der Fluganbindung der AUA wäre nicht nur für den Flughafen Graz selbst, sondern auch für die zahlreichen Industrie- und Zulieferunternehmen im Grazer Umland ein schwerer Schlag.
Schlussendlich bedeutet ein wirtschaftlicher Schaden für den Flughafen auch finanzielle Einbußen für die Gemeinden, im Rahmen der Kommunalsteuer steuert der Flughafen schließlich große Teile der Gemeindehaushalte bei“, zeigt sich Hermann besorgt und fordert die Landesregierung auf, sich in Wien für den Erhalt der Anbindung einzusetzen. „Die Landesregierung wäre gut beraten, ihre Kontakte in Wien spielen zu lassen, um diesen drohenden Schaden von der Grünen Mark abzuwenden. Nicht zuletzt rufen wir den steirischen Vizekanzler auf, seiner Umweltministerin ins Gewissen zu reden und hoffen, dass rationale wirtschaftliche Interessen sich gegen die grünen Umweltfantasien durchsetzen“, so Hermann.
Mit massiven wirtschaftlichen Beeinträchtigungen rechnet auch Salzburgs Freiheitliche Landesparteiobfrau Marlene Svazek: „Mit dem Verlust der Fluganbindung Salzburg – Wien stehen nicht nur zahlreiche Arbeitsplätze im Bereich der Flugabwicklung auf dem Spiel. Diese Maßnahme beeinträchtigt die Attraktivität Salzburgs als Tourismus-Hotspot enorm“, so die Freiheitliche und erinnert dabei an das Bekenntnis des für den Flughafen zuständigen Salzburger Landesrats LH Stv. Christian Stöckl, der in der Landtagssitzung Ende Mai noch von der Notwendigkeit der Kurzstrecke für Regionalflughäfen wie Salzburg gesprochen hat: „Für zahlreiche Geschäftsreisende und Touristen wird das Flug/Bahn-Umsteigeangebot im Inland außerdem zu wenig attraktiv sein. Deshalb könnten Reisende künftig grenznahen Ausweichflughäfen den Vorzug geben. Während wir Salzburg opfern, knallen in München die Sektkorken“, befürchtet Svazek eine Abwanderung von Reisenden nach München oder etwa Bratislava.
In einem Binnenmarkt staatliche Förderungen an derart einzigartige Auflagen zu knüpfen sei für Österreich jedenfalls standortschädigend und die Kapitulation einer Wirtschaftspartei vor grünen Interessen: „Das ist jetzt der falsche Zeitpunkt, um dem Koalitionspartner Zugeständnisse zu machen. Hier geht es um eine ohnedies angeschlagene Wirtschaft und um die langfristige Existenz zahlreicher Arbeitsplätze“, appelliert Marlene Svazek abschließend an die Salzburger Landesregierung, ihren Einfluss in Wien geltend zu machen.