Dominik Hausjell

Anrainer erbost – Verkehrslösung in Wohngebiet lässt weiter auf sich warten

Seit Jahren klagen Anrainer der Piccardigasse und der Nippelgasse über erhöhtes Verkehrsaufkommen. Ein Konzept zur Verkehrsberuhigung wurde bereits vor Jahren versprochen, die Umsetzung fehlt bis heute. Dringend notwendige Straßensanierungen werden aufgeschoben. Nun steigen die Anrainer auf die Barrikaden.

Was einst als ruhiges Wohngebiet zählte, wandelte sich in den letzten paar Jahren zu einer lauten Durchzugsstraße. Da und dort wurde versucht, dem erhöhten Verkehrsaufkommen mit Einbahnregelungen entgegenzuwirken, dies schien aber wenig zu fruchten – zumal viele Verkehrsteilnehmer die Einbahn im Kreuzungsbereich Nippelgasse/Piccardigasse lediglich als „Empfehlung“ ansehen. Die Anrainer klagen weiters darüber, dass die ohnehin enge Piccardigasse von vielen Autofahrern als Parkmöglichkeit genutzt wird – dies sei laut ihnen vor allem auf die Volksschule Puntigam zurückzuführen. Zuletzt konnte man eine völlig zugeparkte Piccardigasse beim Schulabschlussfest beobachten, zu welchem ausgewählte Bezirkspolitiker eingeladen wurden.
Der voranschreitende Ausbau der Schule sorgt bereits für zusätzlichen Unmut bei den Anrainern. Mehr Klassen bedeutet mehr Schüler, die täglich mit dem Auto zur Schule gebracht werden, und mehr Lehrpersonen, die Parkplätze in der näheren Umgebung suchen müssen, weil im Rahmen des Umbaus keine neuen Parkplätze eingeplant wurden.
„Die Verkehrssituation hier in der Gasse wird immer prekärer. Oft wird die Gasse so zugeparkt, dass wir mit unseren Fahrzeugen nicht mehr ein- und ausfahren können. Wir sind hier vor 18 Jahren hergezogen, weil wir uns nach Ruhe sehnten. Mittlerweile wird es gefühlt von Monat zu Monat schlimmer. Wir wünschen uns alle die ursprüngliche Lebensqualität zurück – diese war es, die uns in diese schöne Gegend im Süden von Graz zog“, so Petra H., Bewohnerin der Piccardigasse.
Bereits im Jahr 2022 wurden über 100 Unterschriften für die Errichtung einer Wohnstraße samt gekennzeichneter Parkplätze im Bereich Nippelgasse und Piccardigasse von den Anrainern selbst gesammelt und an die Stadt Graz übergeben. Die durch die Grazer Grünen geführte Abteilung für Verkehrsplanung vertröstete die Anrainer laut eigenen Angaben, die sich eine Lösung für ihr Problem erwarten, bereits mehrmals. Im September 2023 stellte die FPÖ einen Antrag zur Findung einer geeigneten Verkehrslösung, um den Eltern das sichere Zufahren zu den Bildungseinrichtungen in der Nippelgasse/Gradnerstraße zu ermöglichen, ohne zugleich das Verkehrsaufkommen in den umliegenden Wohngebieten signifikant zu erhöhen. Die Beantwortung enttäuschte die Anrainer abermals: Man sprach von der Schaffung einer Druckknopfampel, dem Ausbau des Geh- und Radweges, aber nicht, wann und wie das Gebiet rund um die Nippelgasse/Piccardigasse endlich verkehrsberuhigt wird.
„Ein trauriges Bild, das sich hier abzeichnet. In die Thematik eingelesene Lokalpolitiker lassen sich auf Festen feiern, während die angrenzenden Anrainer seit Jahren auf die Lösung ihres Problems warten. Wir forderten ebenso die Sanierung eines Teilstücks der Nippelgasse – diese soll erst im Zuge der Errichtung der verkehrsberuhigenden Umbauten stattfinden – Termin unbekannt. Es zeigt sich erneut: Seitens der Grünen bedient man mit Klientel-Politik lediglich die Fahrradfahrer und blendet den Rest der Bürger aus. Die einen tanzen auf Festen, die anderen tanzen Anrainern auf der Nase herum“, so Dominik Hausjell, Stadtparteigeschäftsführer der FPÖ Graz.

Zurück

Ähnliche

Themen