Beantwortungen von FPÖ-Anfragen zum Projekt ‚Sonnenspeicher‘ offenbaren Diskrepanzen!
Kontroverser „Sonnenspeicher Süd“ ist bei Mitgliedern der Landesregierung weitestgehend unbekannt – Freiheitliche fordern genaue Prüfung im Sinne der Anrainer ein.
Im Grazer Süden planen ehrgeizige Investoren ein wahrhaftiges Megaprojekt. Ein ehemaliger Steinbruch soll mit Millionen Kubikmetern Wasser verfüllt und als Solar-Heizkraftwerk genutzt werden. Die gewonnene Energie soll in das steirische Fernwärmenetz eingespeist werden. Das von den Projektwerbern als unbedenklich für Natur und Anrainer verkaufte Vorhaben scheint jedoch noch vor einigen Hürden zu stehen, wie die Beantwortungen mehrerer Anfragen der steirischen Freiheitlichen durch Mitglieder der Landesregierung aufzeigen. „Die Aussagen der Projektanten, dass keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei und ihr Vorhaben, Millionen Kubikmeter Wasser aus der Kainach zu entnehmen, um den ehemaligen Steinbruch zu füllen, scheinen auf Landesebene noch weitgehend unbekannt“, zeigt sich FPÖ-Raumordnungssprecher und Dritter Landtagspräsident Gerald Deutschmann erstaunt über die Anfragebeantwortungen. „Bisher hat es scheinbar lediglich informelle Vorgespräche mit den Regierungsmitgliedern gegeben – eine Projekteinreichung stehe jedoch in allen Bereichen noch aus. Demnach können seitens der Projektwerber überhaupt keine seriösen Aussagen über die Auswirkungen des Projektes auf Umwelt und Anrainer getroffen werden. Genauso liegt es nicht im Ermessen der Investoren, ob beispielsweise eine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig ist oder nicht“, so Deutschmann weiter, der die betroffenen Mitglieder der Landesregierung auffordert, im Sinne der Anrainer ein besonderes Augenmerk bei Prüfung des Projektes an den Tag zu legen. „Ein Projekt dieser Größenordnung bedarf einer genauen Überprüfung und darf nicht in einer falsch verstandenen Euphorie um vermeintlich nachhaltige Energiegewinnung durchgewunken werden. Die Bewohner des Umfeldes erwarten sich hier ein sorgsames Vorgehen der Landesverwaltung“, so der freiheitliche Raumordnungssprecher.
FPÖ-Hirschmann: „Antworten der Regierungsmitglieder sind Wasser auf den Mühlen der kritischen Bewohner“
In den betroffenen Bereichen in Wildon und Zwaring-Pöls haben sich indes kritische Bürger zu einer Protestbewegung zusammengeschlossen. Die Antworten aus den Regierungsbüros dürften Wasser auf den Mühlen der Initiative sein. So heißt es beispielsweise aus dem Büro der zuständigen SPÖ-Umweltlandesrätin Ursula Lackner zu den Umweltauswirkungen des Projektes, dass gegenwärtig keine Aussagen möglich seien, „da kein Projekt zur Genehmigung vorgelegt wurde und demnach Ergebnisse einer amtlichen Prüfung der Umweltwirkungen des Projektvorhabens nicht vorliegen“. FPÖ-Bezirksparteiobmann Gerhard Hirschmann sieht die Sorgen der Wildoner bestätigt. „Hier wird vorab ein Großprojekt seitens der Investoren als gänzlich unbedenklich verkauft, ohne überhaupt eine seriöse Prüfung vorgenommen zu haben. Ein derartiges Vorgehen ist nicht akzeptabel. Darüber hinaus bleibt auch fraglich, ob die Errichtung von Solarthermie-Kollektorflächen am Standort überhaupt erlaubt ist. Auf den als Vorrangzonen für PV-Freiflächenanlagen ausgewiesenen Arealen steht die Landesregierung dem scheinbar kritisch gegenüber“, so Hirschmann, der ebenso eine gewissenhafte Prüfung einfordert. „Die Sorgen der betroffenen Anrainer im Hinblick auf die Auswirkungen der Anlage müssen ernst genommen und genau untersucht werden. Die Landesregierung muss hierbei überlegt und im Sinne der Betroffenen handeln“, so der freiheitliche Bezirksparteiobmann von Leibnitz abschließend.