50 bis 60 Prozent aller derzeitigen Mediziner mit Kassenvertrag gehen in den kommenden zehn Jahren in Pension – Freiheitliche fordern in morgiger Landtagssitzung Einführung von Heimatstipendien.

Im Rahmen der morgen stattfindenden Landtagssitzung werden die steirischen Freiheitlichen einen Antrag einbringen, der die Landesregierung auffordert, sich bei der Bundesregierung für eine Einführung von Fördermöglichkeiten für Medizinstudenten einzusetzen, welche sich im Anschluss an ihr Studium zu einer Tätigkeit im heimischen Versorgungssystem – etwa als Kassen-, Land- oder Spitalsarzt – verpflichten. Hintergrund dieser Forderung nach sogenannten „Heimatstipendien“ ist der immer stärker spürbar werdende Ärztemangel in der Grünen Mark. So werden etwa im niedergelassenen Bereich in den kommenden zehn Jahren 50 bis 60 Prozent der derzeit aktiven Mediziner mit Kassenvertrag im pensionsfähigen Alter sein. „Dass akuter Handlungsbedarf besteht, ist uns schon seit längerem klar“, so der freiheitliche Gesundheitssprecher LAbg. Marco Triller. „In Anlehnung an das Bundesland Oberösterreich haben wir deshalb bereits im November des vergangenen Jahres einen Antrag auf Einführung von ‚Heimatstipendien‘ eingebracht. Trotz anderslautenden Aussagen in ihrem Regierungsprogramm stimmten ÖVP und SPÖ jedoch dem Antrag nicht zu, sondern holten eine Stellungnahme ein“, so Triller weiter. Diese Stellungnahme liegt nun vor und bestärkt die Freiheitlichen in ihrer Forderung. „Die Landesregierung hält darin ausdrücklich fest, dass eine solche Förderung in Zusammenhang mit einer Bleibeverpflichtung wünschenswert und derzeit rechtlich möglich sei, der Ball jedoch in Wien liegen würde. Deshalb fordern wir im Rahmen der Landtagssitzung abermals ein klares Bekenntnis aller Landtagsparteien gegen den drohenden Ärztemangel, um den Druck auf die Bundesregierung zu erhöhen und ein Chaos durch Unterbesetzungen im medizinischen Versorgungsbereich abzuwenden“, so der freiheitliche Gesundheitssprecher abschließend.