Andrea Schartel:

FPÖ-Schartel zum morgigen „Equal Pay Day“: „Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen muss endlich geschlossen werden!“

Pflege- und Betreuungspflichten sowie Beschäftigung in Niedriglohnberufen sind Gründe für eklatante Einkommensschere in der Steiermark; Freiheitliche fordern Gehaltsangleichungen und faire Abgeltung von Betreuungs- und Pflegezeiten sowie Unterstützungsmaßnahmen beim Wiedereinstieg.

Dieses Jahr fällt der sogenannte „Equal Pay Day“ in der Steiermark auf den 25. Oktober. Ab diesem Tag bis zum Jahresende arbeiten steirische Frauen mit Vollzeitjob statistisch gesehen gratis. Vollzeitbeschäftigte Frauen verdienen in der Steiermark im Schnitt 18,5 Prozent weniger als Männer. Berücksichtigt man die Teilzeitjobs ist der statistische Einkommensunterschied noch eklatanter. „Nach wie vor ist die Gehaltsschere zwischen Männern und Frauen steiermark- sowie österreichweit erheblich. Gründe dafür sind neben den zahlreichen Niedriglohnberufen auch die Entscheidung, Kinder zu bekommen und die Tatsache, dass die häusliche Pflege von Angehörigen in Österreich vorrangig weiblich ist. Diese Betreuungs- und Pflegearbeit wird aber nach wie vor nicht entsprechend entlohnt und pensionsrechtlich berücksichtigt, was aus freiheitlicher Sicht der erste Schritt zur Verringerung des sogenannten ‚Gender Pay Gaps‘ wäre“, macht die Obfrau der „initiative Freiheitliche Frauen (iFF) Steiermark“ und designierte Nationalratsabgeordnete Andrea-Michaela Schartel die Hauptgründe für das geschlechterspezifische Lohngefälle fest. „Auch der Altersarmut von Frauen könnte durch eine ordentliche und faire Abgeltung von Betreuungs- und Pflegezeiten wirksam begegnet werden. Das ‚Mutter-sein‘ ist noch immer der Grund Nummer eins für die statistischen Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen. Wenn sich eine Frau dazu entschließt, ein Kind zu bekommen, muss das belohnt und nicht bestraft werden“, ärgert sich Schartel, die jedoch noch weiteres Handlungspotential ortet.

Aufgrund der vielerorts nach wie vor unzureichenden und unflexiblen Kinderbetreuungsmöglichkeiten ist ein Großteil der Mütter angehalten, in Teilzeit zu arbeiten. „Viele Frauen arbeiten jahrelang nur Teilzeit, da sich ein Vollzeitjob mit Kindern in vielen Fällen einfach nicht vereinbaren lässt. Hier bedarf es eines weiteren Ausbaus von wohnortnahen Kinderbetreuungsplätzen, die auch flexibel in Anspruch genommen werden können“, so Schartel. Aus Sicht der FPÖ braucht es zudem eine Anhebung der Löhne und Gehälter in Niedriglohnberufen. „Wir leben in einer Zeit, in der jeder aus dem Ausland zu uns Kommende mehr finanzielle Wertschätzung erhält als die, die hier fleißig arbeiten und die schönste Herausforderung des Lebens meistern – nämlich eine Familie gründen, Kinder groß- und folglich zu Leistungsträgern zu erziehen. Das wird von den übrigen Parteien bedauerlicherweise nicht wertgeschätzt“, übt die Freiheitliche Kritik. Weiters fordert die iFF Steiermark verbesserte Chancen beim beruflichen Wiedereinstieg (etwa nach der Elternkarenz) sowie mehr Unterstützung für junge Frauen bei Weiterbildungsmaßnahmen, um diese vermehrt für neue Berufsbilder zu begeistern, damit nicht primär Niedriglohnberufe ergriffen werden. „Unfreiwillig gewählter Teilzeit muss ebenso entgegengewirkt werden wie Benachteiligungen in Kollektivverträgen, die nach wie vor in vielen Bereichen bestehen“, lenkt Schartel den Blick auf diskriminierungsanfällige Entlohnungssysteme, vor allem im Zusammenhang mit den Einstufungen und Bewertungsregeln. „Die FPÖ setzt sich seit Jahren für das Prinzip ‚gleicher Lohn für gleiche Leistung ein‘ – dass Frauen in manchen Branchen für die gleiche Arbeit tendenziell weniger verdienen als Männer, sollte im Jahr 2024 eigentlich nicht mehr möglich sein“, so die steirische iFF-Obfrau abschließend.

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