Günter Wagner & Dominik Hausjell

Öffi-Fahrplan über die Winter-Monate ausbauen

Die Erfahrung zeigt: Gerade in den Winter-Monaten werden die öffentlichen Verkehrsmittel in Graz stärker genutzt. Eine höhere Taktung und zusätzliche Fahrten – auch an Sonn- und Feiertagen - sollen vor allem die Verbindung in die weniger urbanen Gegenden der Randbezirke stärken und so mehr Bürgern den Umstieg schmackhaft machen. Auch die Nachtfahrten der Straßenbahnen und die Taktfrequenz der Nightline sollen erweitert werden. Freiheitliche bereiten dementsprechende Anträge für die nächste Gemeinderatssitzung vor.

Langsam endet die diesjährige Fahrrad-Saison wieder. Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und unbeständiges Wetter machen die Fahrt mit dem unmotorisierten Gefährt weniger beliebt. Viele Grazer steigen über den Winter auf das Auto um, da die Fahrpläne der öffentlichen Verkehrsmittel die Heimfahrt an den Grazer Stadtrand nur eingeschränkt ermöglichen.
Der Grazer FPÖ-Stadtparteigeschäftsführer Dominik Hausjell sieht Nachholbedarf, was die Fahrpläne mancher Linien angeht: „Zum einen macht es die links-linke Rathauskoalition gerade Autofahrern in Graz schwer, von A nach B zu kommen. Viele von ihnen sind an das Auto angewiesen und müssen sich tagtäglich durch Stau-Stadträtin Schwentners verursachte Baustellen kämpfen. Zum anderen vergisst man aber scheinbar auch darauf, den Autofahrern ansprechende andere Optionen zu bieten. Nicht jeder Grazer wohnt in der Innenstadt und hat eine Straßenbahnhaltestelle vor der Haustüre, bei der im 5-Minuten-Takt ein Cityliner stehen bleibt“.
Sieht man sich beispielsweise den Standort Murpark an, einen wichtigen Knotenpunkt im Süden von Graz, halten dort Graz-Linien, Regionalbusse und auch die S-Bahn. Auch die Park&Ride-Anlage wird täglich gut genutzt. Die Linie 64, die das LKH mit Puntigam direkt verbindet, fährt dort Montag bis Samstag (außer zu Stoßzeiten unter der Woche) im 15-Minuten-Takt ab, am Sonntag nie. Der letzte Bus fährt um 20:07 (Sa. 20:08 Uhr) ab. Wer danach nach Puntigam will, muss zuerst Stadteinwärts fahren und dann in die Linie 5 umsteigen – ein zeitlicher Mehraufwand, der wieder an ein Umsteigen in weitere Linien gekoppelt ist. Eine Erweiterung der Fahrzeiten um zwei Busse pro Stunde pro Richtung bis 23:00 Uhr wäre eine Möglichkeit, mehr Bürger davon zu überzeugen, den Bus an Stelle des eigenen Autos zu nutzen. Ähnlich verhält es sich mit der Linie 52 zwischen Zentralfriedhof und Ziegelstraße, der Linie 61 und der Linie 80. Auch Fahrten an Sonn- und Feiertagen sollen angeboten werden.
Die Erweiterung der Nachtfahrten der Straßenbahnen sind laut Gemeinderat Günter Wagner ebenfalls ausbaufähig: „Öffinutzer wissen das: Oftmals fehlt es an Anschlussverbindungen und die Fahrgäste verzichten deshalb schon im Vorfeld auf die Fahrt mit Bus und Bim. Mindestens zwei Fahrten pro Richtung zwischen Mitternacht und 01:00 Uhr unter der Woche wären ein Service der zweitgrößten Stadt des Landes am Bürger. Auch eine Verdoppelung der Fahrten der Nightlines – nämlich 2 statt einer Fahrt pro Richtung pro Stunde – kann mehr Menschen motivieren, diese zu nutzen. Das spricht nicht nur Nachtschwärmer an, sondern auch die, die bis spät in die Nacht ihren Dienst versehen“.
Letztendlich liegt es in den Händen der Stadtkoalition, Verbesserungen in Graz herbeizuführen. „Wer will, dass die Nachfrage steigt, muss das Angebot dementsprechend anpassen. Attraktivierung lautet das Zauberwort“, so Günter Wagner abschließend.  

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