Dominik Hausjell

Schwerverkehr in Wohngebiet – Scheinlösungs-Odyssee muss endlich ein Ende finden

Anrainer in Puntigam-Rudersdorf kämpfen seit Jahren für eine Entlastungsstraße zwischen Puntigamer Straße und Auer-Welsbach-Gasse. Ankündigungen und Versprechungen von ÖVP, Grünen und KPÖ folgten nur Absagen und Vertröstungen. Gemeinsam mit der FPÖ fordern die betroffenen Bewohner nun Lösungen ein.

 

Es ist eine wahre Odyssee, die sich für die Anrainer der Gegend rund um die Auer-Welsbach-Gasse in den letzten 20 Jahren abspielte. Gespräche im offiziellen Rahmen mit der damaligen schwarz-roten Stadtpolitik, Schriftverkehr mit dem zuständigen Stadtrat und Briefe den damals amtierenden Bürgermeister – allesamt Maßnahmen, die zu keiner Lösung des permanent gewordenen Problems südlich der Puntigamer Straße führten: der Schwerverkehr in Puntigam-Rudersdorf.
Eine Entlastungstraße muss her, so wurde es schon 2008 in der Rubrik „Visionen“ in der ÖVP-Wahlkampfbroschüre aufgeführt, die im Zuge der zum vergangenen Zeitpunkt bevorstehenden Gemeinderatswahl in hoher Auflage gedruckt und fleißig verteilt wurde. Diese, wie auch andere Visionen, entpuppten sich als Volkspartei Fata Morgana.
Vibrationen des Schwerverkehrs werden nicht nur von den Anrainern gefühlt, auch Risse haben sich zum Teil in den Fassaden der Wände gebildet. Ein mehrfach in Mitleidenschaft gezogener Zaun, der durch PKW-Unfälle zweimal sogar komplett durchbrochen wurde, wurde immer wieder repariert und neu aufgestellt. Mittlerweile wird er ins Grundstücksinnere gedrückt – die Anrainer sehen die Ursache im sich begegnenden Schwerverkehr, der zum Teil aufs Bankett ausweichen muss.
Die Politik fand bisher keine adäquate Verkehrslösung. Auch die ehemalige Grüne Vizebürgermeisterin Rücker sprach von einem sogenannten „Bypass“, der für 2012 geplant gewesen sei und die Gegend vom LKW-Verkehr entlasten hätte sollen.
Im Jahr 2018 wurde die damalige Verkehrsstadträtin und derzeit amtierende Bürgermeisterin Elke Kahr zum Thema Schwerlastverkehr befragt: Nur eine neue Verbindungsstraße würde das Problem Schwerlastverkehr lösen können. Das würde sie zum Thema machen – passiert ist bisher leider nichts.
„Wir Anrainer haben es satt, dass wir ständig vertröstet werden. Auch auf Bezirksebene gab es oft vollmundige Versprechen, die es in das ein oder andere Tagesblatt schafften, schlussendlich aber nie umgesetzt wurden. Auch die ansässigen Firmen würden die Lösung einer Entlastungsstraße gutheißen. Es hieß auch, diese würden sich beim Bau einer solchen Ausweichroute finanziell beteiligen“, so Gertrude R., betroffene Anrainerin in der Auer-Welsbach-Gasse.
„Die Bewohner der betroffenen Gegend haben genug von der politischen Märchenstunde der (Nicht-)Wirkenden. In den letzten Jahren wurden unzählige Überschriften produziert, denen nie Taten folgten. Anstatt ideologiegetrieben Steuergeld der Bürger für linke Prestige-Projete rauszuschleudern, sollte die Stadtkoalition endlich den Fokus auf längst bekannte und offensichtlich verdrängte Probleme richten. Die Betroffenen haben sich eine Lösung verdient!“, so Dominik Hausjell, Stadtparteigeschäftsführer der FPÖ Graz.
Für jede Menge fragender Gesichter sorgte die Stadt Graz mit der Verlegung des Lagers der Materialwirtschaft der Holding Graz in die Auer-Welsbach-Gasse: Noch mehr LKWs in der Wohngegend – dafür war also genügend Geld vorhanden?
Der Gemeinderat beendet demnächst seine Sommerpause. Der Freiheitliche Gemeinderat Günter Wagner wird in der nächsten Sitzung am 19.9. einen dementsprechenden Antrag zur Schaffung einer Entlastungsstraße, die sich von der Puntigamer Straße bis zu Auer-Welsbach-Gasse erstrecken soll, einbringen.

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